Michael Lenzen, Sozialtherapeut und Leiter der Fachstelle Sucht und Suchtprävention Neues Land e.V. berichtete uns über seine langjährige therapeutische Arbeit mit drogenabhängigen Menschen. Ein guter Einstieg in das Thema über den aktuell in Arbeit befindlichen Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministers zur „Cannabis-Legalisierung“. Bislang ist nur ein Eckpunktepapier veröffentlicht.

Einigkeit herrschte bei der Diskussion darüber, dass ein „Schnellschuss-Gesetz“ unbedingt verhindert werden sollte:

Eine angeblich gescheiterte Drogenpolitik sollte nicht der Grund für die Legalisierung sein. Schnell wird dadurch eine Harmlosigkeit der Droge suggeriert. Suchtprävention, Aufklärung und Beratung sind Maßnahmen, die an den Schulen noch längst nicht ausreichend umgesetzt sind und müssen gleichwertig flächendeckend aufgebaut werden. Auch die Altersbegrenzung für einen legalen Verkauf ist gut abzuwägen. Und ob der Konsum insgesamt durch eine Legalisierung zurückgehen wird ist fraglich. Die Erfahrungen aus Ländern, die eine Legalisierung eingeführt haben, zeigen andere Zahlen.

Die spannend-kontroverse Diskussion an diesem Abend zeigt uns, dass bei dieser Gesetzesinitiative Sorgfalt vor Schnelligkeit dringend angeraten ist.